Das Projekt "Die neue Linie 20"

Nach der letzten Erweiterung des Liniennetzes der Nordhäuser Straßenbahn erfolgte am 3. Oktober 1993 die Einweihung der Neubaustrecke Kornmarkt – Leimbacher Straße in das Wohngebiet Nordhausen Ost. Seit dieser letzten Liniennetzerweiterung besteht das Netz der Nordhäuser Straßenbahn aus einer Streckenlänge von 5,2 km.
Mit der Einführung der Combino Duo Straßenbahn wird zudem ein Teil des Streckennetzes der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) mit einer Streckenlänge von 11,4 km durch die Straßenbahn im Stundentakt versorgt. Dabei erfolgt die Streckenführung vom HSB Bahnhof Nordhausen Nord (Bahnhofsplatz) bis zu Landgemeinde Harztor, Haltepunkt Ilfeld Neanderklinik. Die Straßenbahnen auf diesem Abschnitt unterliegen hinsichtlich des Betriebes auf der HSB-Strecke der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO). Hinsichtlich ihres Betriebes im öffentlichen Straßennetz der Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen (BOStrab). Dabei erfolgt die Leistungserbringung für den Freistaat Thüringen als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) an die HSB und über die Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH (VBN).

 

Verkehrliche Erschließung durch die Linie 20

Mit der geplanten und sich bereits in der Umsetzung befindlichen Sanierung des zwischen Niedersachswerfen und dem Stadtzentrum befindlichen Albert-Kuntz-Sportparks (AKS) haben sich der Landkreis und die Stadt Nordhausen dazu verpflichtet, die räumliche Erschließung des AKS und seiner Umfeldes zu verbessern. Der Landkreis Nordhausen stellt in diesem Zusammenhang über mehrere Jahre verteilt insgesamt 500.000 € zur äußern Erschließung zur Verfügung gestellt.

Die Erweiterung des Straßenbahnnetzes innerhalb des Stadtgebietes und außerhalb im Schienennetz der HSB stellt in diesem Zusammenhang einen weiteren Baustein in der Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Strategie des Landkreises Nordhausens dar und ist mit der Einführung von Elektromobilität im Stadt- und Landkreisverkehr verknüpft. Langfristig bietet dies umso mehr die Chance, den schienengebundenen Verkehr zu stärken und zu erhalten.

Neuordnung des ÖPNV

Der Landkreis Nordhausen plant im Anschluss an den Ausbau von Ladestationen für Elektrobusse am Bahnhof Niedersachswerfen OST den Verkehr in den kommenden Jahren neu zu ordnen. Dabei soll der der Bahnhof in Niedersachswerfen OST zu einem Taktknoten ausgebaut werden. Dabei ist es angedacht den derzeitigen Verkehr der Linie 10 aus Harztor OT Ilfeld in Niedersachswerfen mittels Blockverkehr (Bahnen fahren auf dem gleichen Gleich bis zur nächsten Weiche hintereinander weg) zu teilen. Anschließend erfolgt die Weiterfahrt als Linie 10 Richtung Bahnhofsplatz Nordhausen zum Anschluss an den SPNV und Fahrt als Linie 20 in Richtung Grimmelallee /Innenstadt um den StPNV im Stadtverkehr zu stärken.

Der Landkreis betrachtet dabei insbesondere den Schülerverkehr, der mittels emissionsfreiem Straßenbahnverkehr über die Gleise der HSB und einer verlängerten Linie 2, am AKS vorbei an die beiden Gymnasien geleitet werden soll.

Zielstellung ist die Linienführung der Linie 20 durch eine Machbarkeitsstudie zu prüfen. Vom Landkreis Nordhausen wurde bisher die Variante 1 (1,2 km Streckenausbau) und die Variante 2 (300 m Streckenausbau) entwickelt.