E-Harz

Der Landkreis Nordhausen hat im Jahr 2019 für das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) einen Förderantrag zum Aufbau eines mit dem ÖPNV verknüpften E-Kabinenroller, E-Bike und E-Scooter Sharing-Projektes im Harz beantragt und wurde anschließend Anfang 2020 zur Förderung ausgewählt. Ziel des Projektes ist es die beiden nördlichsten und topographisch am höchsten gelegenen Siedlungen im Norden des Freistaates Thüringen mit insgesamt nur 150 Einwohner besser mit dem ÖPNV verknüpfen und dadurch den wachsenden Naturtourismus mit klimaneutralen Beförderungsmitteln im Harz stärken. Aufgrund der abgelegenen Lage und geringen Bevölkerung ist eine Daseinsvorsorge mit dem ÖPNV nur unter hohem Kosteneinsatz aufrechtzuerhalten. In dem topographisch anspruchsvollen Gebiet gilt es daher neuartige und vernetzte Mobilitätsstationen zur Verknüpfung mit dem Straßenpersonennahverkehr (StPNV) und dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu erproben. Dabei ist E-Harz eines der Projekte, die sich aus dem Masterplan Mobilität Nordhausen 2035 ergeben haben.

Gemeinsamer Fahrschein für ÖPNV und E-Bike im Harz

Anfang 2020 mit den beiden Projektpartnern Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH (VBN) und Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) ein Zusatzticket für Kombination von ÖPNV und Bike-Sharing entwickelt. Das Halbtags-/Ganztagsticket kann sowohl in den Fahrzeugen der beiden Unternehmen als auch im Vorverkauf erworben werden und ermöglicht damit den unkomplizierten Übergang zwischen den Mobilitätsformen.

Ein weiterer wichtiger Zwischenerfolg war z.B. die Festlegung der genauen Standorte der insgesamt 3 Stationen im Harz, so wird die Hauptstation am „Harzer Hexenreich“ in Rothesütte (ca. 150 Einwohner) entstehen. Unmittelbar dort entsteht gerade der höchste Aussichtsturm des Harzers und treffen sich wichtige Wander-/ und Mountainbikestrecken. Die zweite Station entsteht direkt am Parkplatz / Haltestelle in Sophienhof (ca. 50 Einwohner) und soll den bisher nur als ÖPNV-Stichstrecke angefahrenen Ort besser mit Rothesütte (Thüringen), Hohegeiss (Niedersachsen) und Benneckenstein (Sachsen-Anhalt) verbinden. Die dritte Station entsteht am HSB-Bahnhof Eisfelder Talmühle, damit man den von beiden Ortslagen getrennt liegenden Bahnhof besser erreichen kann. Damit sollen sowohl Pendler als auch mit Dampfzügen reisende Touristen angesprochen werden.

Zielstellung des Projektes ist kleine Siedlungseinheiten besser erreichbar zu machen, anschließend die gewonnenen Erfahrungen auf andere Gemeinden übertragbar zu machen und den ländlichen Raum nachhaltig zu stärken. Insbesondere durch die Unterstützung der Elektromotoren im Fahrradbereich werden hier große Chancen zur Verbesserung der klimaneutralen Mobilität und Erreichbarkeit gesehen.

Weitere wichtige Meilensteine:

  • Januar 2021: Ausschreibung Fuhrpark und Mobilitätsstationen
  • April 2022: Eröffnung der Mobilitätsstationen und Probephase
  • Spätestens August 2022: Beginn des Pilotbetriebes
  • Juli 2023: Abschluss des Projektes und Vorstellung des Abschlussberichtes

Das Vorhaben wird gefördert durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)